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Outsourcing
Mit Outsourcing (auch Out-tasking), zu Deutsch Auslagerung, wird in der Ökonomie die Abgabe von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen bezeichnet. Im Rahmen von Lean Management versuchen Unternehmen durch Outsourcing (= Ausgliedern = Zukauf von Leistungen), sich auf ihren »schöpferischen Kern« zu reduzieren.
Die Motivation dieses seit den 1990er Jahren populären Vorgehens besteht darin, im Zuge der Rationalisierung von Arbeitsprozessen, am Unternehmensstandort ineffizient ausführbare oder zu teure Aufgaben von spezialisierten Dienstleistern erledigen zu lassen, um sie für das eigene Unternehmen wirtschaftlicher zu gestalten.
Entscheidet man sich zu einer solchen Umorganisation, so sollten in der Regel Einsparungspotentiale von wenigstens 25 - 30 Prozent der bisherigen Kosten gesichert sein. Da es sich bei den ggf. betroffenen Bereichen vielfach um Gemeinkostenbereiche handelt, ist aufgrund der dort meist undifferenzierten Kostenstruktur der wirtschaftliche Erfolg jedoch oft schwer messbar.
Die Fixierung lediglich auf Kosten- und Personalreduktion greift grundsätzlich zu kurz, da die Gesamtveränderung der Organisation meist umfangreicher ist als erwartet. Vielfach wird der Dienstleister zur »verlängerten Werkbank«, was auch planerische und im Informationswesen veränderte Strukturen erfordert. Dies erfordert eine enge Verbindung zwischen Lieferant und Kunde und damit auch neuen Aufwand.
Wird eine Ausgliederung in sogenannte Billiglohnländer geplant, ist unbedingt zu prüfen, ob die erforderlichen Qualitätsstandards dabei gehalten werden können.
Nicht immer werden Outsourcings allerdings aus Kostengründen vorgenommen. Oft hat die Auslagerung auch Gründe der Sicherheit oder mangelnden Know-Hows. Beispielsweise wird der Betrieb des Firmenrechenzentrums oft an kompetente IT-Dienstleister übertragen. Risiken eines Ausfalls werden somit teilweise auf das Drittunternehmen übertragen.
Eine Spielart des Outsourcings ist das Business Process Outsourcing, bei dem ein ganzer Unternehmensprozess an ein Drittunternehmen gegeben wird. Beispielsweise kann der Unternehmensprozess Einkauf ausgelagert werden, das heißt, das Drittunternehmen verhandelt und besorgt für den auslagernden Betrieb beispielsweise günstigere Konditionen für Büroartikel.
Mittlerweile ist der Trend des Outsourcing als Allheilmittel bereits wieder verflaut. Viele Unternehmen haben festgestellt, dass sich zwar unmittelbar Kosten sparen lassen, aber mittelfristig bzw. langfristig trotzdem höhere Kosten auf das Unternehmen zukommen können. Ein entscheidender Punkt ist die Qualität der ausgelagerten Prozesse, die nur indirekt beeinflusst werden kann. Durch das Outsourcing vor allem bei Schlüsselprozessen kommt es zu einer risikiobehafteten Abhängigkeit von Drittunternehmen.
Outsourcingverträge laufen für gewöhnlich zwischen zwei und zehn Jahre. Nur ein Teil der Outsourcingverträge wird nach dieser Zeit verlängert, meistens findet ein erneutes Benchmarking statt. Dabei entscheidet der Outsourcer sich möglicherweise für einen anderen Partner. Möglich ist auch, daß der Outsourcer den Teilbereich wieder ins eigene Unternehmen eingliedert (Insourcing).
Bisweilen verlagern Unternehmen auf diese Weise Arbeitsplätze von ihrem eigentlichen an günstigere Standorte, in der Regel in Niedriglohnländer. Dies wird als Offshoring bezeichnet. Ein Beispiel hierfür ist die Auslagerung der IT-Anwendungsentwicklung nach Indien. Allerdings hat das Outsourcing der IT-Entwicklung meist nicht nur Kostengründe. In Indien gibt es eine ungewöhnlich hohe Anzahl an gut ausgebildeten und hochqualifizierten IT-Spezialisten. In Mitteleuropa dagegen herrscht ein Mangel an solchen Fachkräften.